Anders als heute haben in Zeiten von Pest und Cholera viele Menschen rechtzeitig die Flucht ergriffen, um nicht in abgeriegelten Städten dem Wüten der Seuche und der Willkür der Obrigkeiten ausgesetzt zu sein. So auch in dem neuesten Roman von Michael Rusch. Die Flüchtenden verbergen sich über Generationen in Höhlen, im falschen Glauben, dass die Pandemie immer noch andauert. Bis einige von Ihnen dahinterkommen, dass sie seit Jahrzehnten von Tyrannen in ihrem unterirdischen Gefängnis festgehalten und manipuliert wurden.
Eines vorweg: Verschwörungstheoretikern erteilt der Autor im Epilog zu seinem Roman eine klare Absage! Natürlich ist es eine Gratwanderung, in Zeiten von Corona nicht falsch interpretiert zu werden. Viele könnten aus dem Stoff Metaphern zu aktuellen Entwicklungen herauslesen, die ihre eigene Sicht der Dinge bestärken.
Im Kern geht es in diesem dystopischen Szenario darum, wie schwere Krisen sowohl den Machtmissbrauch durch Entscheidungsträger als auch selbstsüchtige Handlungsweisen in der Bevölkerung befeuern können. Wenn Dinge auf mehreren Ebenen aus dem Ruder laufen, dann braucht es ein zivilgesellschaftliches Korrektiv, das nur durch Wachsamkeit, Vernunft, Solidarität und Zusammenhalt effektiv sein kann.
Abgesehen davon garantiert diese packende Fiktion vor dem Hintergrund eines Massensterbens durch unsichtbare Viren und dem Setting eines unterirdischen Stollensystems ein kurzweiliges Leseerlebnis. All das und der Zerfall einer sozialen Ordnung sowie die damit verbundenen Verwerfungen sprechen Urängste der Menschen an und könnten durchaus Stoff für das Drehbuch zu einem Spielfilm liefern.
Autor: Michael Rusch
Format: Taschenbuch und eBook
Seitenanzahl: 258 Seiten
Verlag: Bod
Auflage: 1 (November 2021)
ISBN: 978-3754316597
Bestellen bei Amazon
Die Menschheit wird Opfer einer tödlichen Pandemie. Nur einige wenige finden Zuflucht in einem ausgedehnten Höhlensystem. Sie schotten sich gegen die Außenwelt ab und erbauen eine riesige unterirdische Stadt.
50 Jahre später: zwei Kinder stoßen durch Zufall auf einen verborgenen Tunnel und folgen diesem an die Oberfläche. Als der Vater davon erfährt, entdeckt er eine grausame Wahrheit.
Über den Autor Michael Rusch:
Michael Rusch, geboren 1959 in Rostock, ist von Beruf Rettungsassistent und lebte von 2013 bis 2017 in Hamburg, wo die ersten Bände der Fantasy-Reihe Die Legende von Wasgo entstanden. Heute wohnt er in Lutterbek, in der Nähe von Kiel.
Nach einer kreativen Schreibpause veröffentlichte er 2012 seinen autobiografischen Roman „Ein falsches Leben“. Danach wandte sich Rusch dem Fantasy-Genre zu. „Die ewige Nacht“ aus der Reihe „Die Legende von Wasgo“ erschien im Januar 2014. Im September desselben Jahres folgte die Fortsetzung unter dem Titel „Luzifers Krieg“. Es folgten „Angriff aus dem Himmel“ (2015), „Bossus Rache“ (2017) und „Wasgos Großvater“ (2018). 2020 veröffentlichte Rusch bei BoD eine überarbeitete Version seines Romans „Ein falsches Leben“ unter dem Titel „Das Leben des Thomas Schneider“.
2015 gründete Rusch seinen Verlag „Die Blindschleiche“ und veröffentlichte dort seinen Roman „Die drei Freunde“. 2019 entschloss er sich aus gesundheitlichen Gründen, den Verlag aufzulösen und beendete die Zusammenarbeit mit dem AAVAA Verlag. 2020 folgte eine Neuveröffentlichung der „Legende von Wasgo“ in mehreren Bänden.
In seinem Roman „Das Hochhaus“ wandte sich Rusch 2020 dem Horror-Genre zu. Ein weiterer Band aus dieser Reihe ist derzeit in Arbeit.
Leseprobe aus dem Buch „Der Wegbereiter“:
Weitere Romane von Michael Rusch: